Die Sage von der Rhumquelle

 

DIE SAGE VOM RHUMESPRUNG  am Südharz - Eichsfeld / Duderstadt

 

Ein mächtiges Riesengeschlecht hauste einst hier und lebte mit den Erdgeistern in Feindschaft. Der schöne Riesenjüngling ROMAR sah eines Tages bei der Jagd im Walde dein bildschönes Mädchen, das dort schlummerte. Sie erwachte und floh vor ihm, doch er holte sie ein. Es war RUMA, die Tochter des feindlichen gesinnten Berggeistes. Sie schworen sich ewige Liebe, ROMAR aber fürchtete den Vater seiner geliebten RUMA, der seinen Stamm und auch ihn sehr haßte. Sie aber tröstete ROMAR, sie sei als Einzelkind sein einziges Glück und er werde schon zustimmen. Als ihr Vater nun einmal in die Ferne gezogen war, schlossen sie den Vermählungsbund. Sie genossen eine seelige Zeit und schon bald trug RUMA einen prächtigen Knaben auf dem Arm. Als nun eines Tages ROMAR in den Bergen unterwegs war, überraschte der alte Berggeist seine Tochter. Er war gerade zurück gekehrt. Es half kein Bitten und Flehen. Er ließ Tochter und Kind von seinen Untergebenen fortführen und erwartete den wütenden ROMAR. Mit vielen Wunden erreichte dieser gerade noch sein Riesenburg. RUMA aber wurde von ihrem Vater genötigt und bedrängt, sie aber blieb standhaft, sogar als er das Kind an den Felsen zerschmetterte. Sie wurde tiefer und tiefer in Höhlen gebannt, aber sie versuchte, zu entspringen. Endlich gelang es ihr und sie entsprang den finsteren Höhlen als kräftiger Strom bis an das Tageslicht. Hier vereinigte sich sich mit ihrem Gatten, dem Bergriesen.                                     

Als vollendeter Fluß enteilte die Ruhme ihrem Quell und entführte dem selben täglich so viel Wasser, wie kein anderer Fluß in deutschen Landen. Sie ist so stark, dass sie schon kurz nach der Quelle als treibende Kraft für den Menschen nützlich ist. Schon nach wenigen Stunden aber ergießt sich die Rhume in die viel kleinere Leine und opfert ihren Namen. Daher ist sie kaum bekannt und beachtet, trotz ihrer Kraft und Stärke. Nur Fremde und Naturforscher suchen sie öfter auf.

 

W. Körner nach Schmidt-Gladigau