UNTERGANG DER BURG BIRKENFELD
Von der Burg Birkenfeld über Rübeland ist wenig bekannt, obschon sie seit dem 9.Jahrhundert auf dem Felsen thronen soll. Weshalb eine so wichtige Befestigung, die die Bodefurt sichern und die Eisenhütten Rübelands und Elbingerodes beschützen suchte, schon wenige hundert Jahre später völlig wüst war (Merian, 1650), weiß nur das gemeine Volk zu erzählen:
In Rübeland gab es in den tiefen Höhlen Nahrungsgeister, die man hier "Hüttenkobolde" nannte. Einen dicken Kopf mögen sie gehabt haben, einen kleinen Körper und pummelige Extremitäten. Trotz ihrem lächerlichen Aussehens, war ihr Können ernst zu nehmen: Sie konnten Erze
aufspüren, wie niemand sonst und hatten ferner Bärenkräfte. Manch Einer meinte im Rausch sogar, sie würden sich auf dunkle Magie verstehen.
Sei's drum: Bis ins 15.Jahrhundert sollen Menschen und Kobolde unter Tage Hand in Hand geschuftet haben, doch die Menschen wurden gierig und beuteten die Erde aus.
Immer raffinierter wurden ihre Gerätschaften, für die viel Holz von Nöten war. Dadurch war bald aller Wald um Rübeland trist und kahl, was den Kobolden tüchtig missfiel. Zudem begannen die
Bergleute über das Aussehen der Nahrungsgeister und ihre dicken Erznasen (die Wege der Zwerge nach Erz zu suchen) spöttisch herzuziehen.
Da ward's den Kobolden zuviel. Von einem auf den anderen Tag waren die reichen Erzlagerstätten erschöpft und der Schwefelkies war wie unsichtabr geworden. Und unter der Burg Birkenfeld, da grummelte die Erde. wohl brannte ein Feuer unter Tage und brachte die Erde zum Kochen. Heiß und immer heißer wurde es den Wachen und es stank nach Schwefel, als würde Urian selbst aus dem Schlund der Hölle fahren wollen. "Welch bösen Zauber haben wir geweckt?", fragten sich die Menschen, schrien wild durcheinander und suchten das Weite, als die Hitze so unerträglich ward und der Mörtel der Feste weich wurde und die Steine über- und untereinanderkollerten. So kam es, dass an einem einzigen Tage der Reichtum Rübelands und die stolze "ewige" Feste Birkenfeld zugrunde gingen.
(dem Volke abgelauscht und aufgeschrieben von Carsten Kiehne)
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