Der Münzenberg in Quedlinburg

 

 

Der Münzenberg zu Quedlinburg ist ein kegelförmiger, steiler Berg von 140 m Höhe westlich des Schlosses mit einer dichten Bebauung. Weiter westlich befindet sich der Strohberg mit 170 m Höhe. In vorchristlicher Zeit befand sich hier eine Weihestätte, wie die wenigen Bodenfunde hier beweisen. Mehr ist aus dieser Zeit bisher nicht bekannt.  In den Jahren 986 bis 995 entstand dann hier das Marienkloster mit seiner Kirche. Nach der Zerstörung des Klosters um 1525 wurde es 1540 endgültig aufgehoben und die kleine Ebene auf dem Sand-steinberg durch Spielleute, Gaukler, Hausierer und andere besiedelt. Die Reste der Marien-Kirche lagen danach in 12 Grundstücken verteilt. Erst in den Jahren ab 2009 begann durch persönliche Initiative die Erschließung der baulichen Kirchenreste. Das Hauptportal der einstigen Marienkirche wurde damals hier oben bis um 1880 versteckt und erst nach vielen Zwischenaufenthalten 1957 in der rekonstruierten und wieder  nutzbaren Wipertikirche als Südportal eingebaut. Auf dem Münzenberg befanden sich einstmals drei sehr tiefe

Brunnen. Der tiefste war mit einem umfangreichen Keller- und Stollensystem verbunden und konnten durch einen der Stollen, der vom ehem. Sperlingschen Hof aus bis kurz über das Wasserniveau zum Brunnenschacht führte, gereinigt und kontrolliert werden. Die Brunnen selber wurden zu DDR-Zeiten verschüttet. Das Stollen-system, die „Zwergenlöcher“ genannt, wurde vom Quedlinburger Heimatforscher Heinz Helbing weitestmöglich untersucht, es wurde aber von keiner Einrichtung weiter gepflegt. Hier sind große breite Stollen und kleine Hallen ausgeschlagen, die auch kurzzeitigen Einlagern von Materialien dienen konnten, zwei Schächte führen auch in eine der Lagerscheunen des ehemaligen dortigen Landwirtes.

Auf jeden Fall hatte man hier Zugang zum Wasser, im Notfall konnte man vom Münzenberg her sogar durch den Brunnen entkommen. Hier konnten aber auch militärische Hilfskräfte bereit gehalten werden. Der stabile Sandstein machte es möglich. Reste dieses Sandsteins des Münzenberges sind noch heute als Rippen

vor einigen Häusern dicht neben der Straße oben auf dem Berg zu finden und einige Häuser stehen direkt darauf. Hier oben existiert einst sogar eine Rathaus, ein Krug und eine Feuerwehr.  Auch ein Friedhof war einst an der Kirche gelegen. Mehrere Grablegen davon sind im Museum der Kirche sichtbar gehalten. 

(Nach Wikipedia)

Umfassende Informationen zu dieser „Ministadt auf dem Berg“ findet man in der Publikation “Der Münzenberg zu Quedlinburg“ des Historikers Winfried Korf.