Die "Pfennighöhle" bei Halberstadt

Als "Pfennighöhle" wird ein 20 m langer Stollen in einem bestimmten Hügel in den Spiegelsbergen bezeichnet. Das Objekt liegt nur wenige 100 m neben dem Tierpark und ist kaum bekannt. Der Hügel ist eindeutig von Menschen bearbeitet. Er ist gleichmäßig oval und oben eingeebnet. Ein Trampelpfad führt über die Fläche. Etwa 3 m unter der Hügeloberfläche ist ein abgewinkelter Stollen mit Eingang und Ausgang  geschlagen. Um den Hügel herum existieren im Abstand von wenigen 100 m noch weitere Höhlen, die heute "Schäferhöhlen" genannt werden. Möglicherweise wurden sie aber im Zusammenhang mit dieser ersten genutzt. Die Schäfer haben diese später sicher als willkommenen Wetterschutz angesehen. Den Namen erhielt diese Höhle, weil früher spielende Kinder dort in der Höhle oft kleine Münzen (Pfennige) fanden, möglicherweise waren es kleine Opfergaben.

 

 

Die Höhle ist bekannt und hat einen Namen, aber keiner kann sie richtig deuten. Im unter dem Hügel verlaufenden Gang lösten sich vor kurzem Gesteinsplatten von der Decke, deshalb ist die Höhle jetzt durch Gitter verschlossen. In unserer kleinen Forschungs - Gruppe sind wir uns einig, es kann sich nur um eine Initiationshöhle handeln, so etwas wie ein vorzeitlicher Weiheort für Jugendliche.

Im weiterem Umfeld der Höhle befinden sich noch 5 bis 6 weitere sehr alte, kleine Höhlen mit alten Ritzungen und Symbolen.

Was die Höhle besonders interessant macht, ist der 20 m lange Stollen in Ost-Richtung. Am anderen Ende das Stollens aber ist ein Halbrund, eine kleine Apsis. Hier ist eine Stufe bzw. eine Bank zu erkennen.

Im Frühjahr scheint zur Tag- und Nachgleiche die Sonne durch die dann noch fehlenden Blätter bis in den Stollen und die Bank dort. Ich habe es original erlebt!       Fotos dazu weiter unten!

Auf jeden Fall liegt dieses Objekt außerhalb des Bereiches, den der Freiherr von Spiegel für die Stadt Halberstadt und ihre Bürger um 1770 neu gestaltete.

Anders sieht es allerdings mit einigen anderen Objekten aus, wie z. B. dem Belvedere-Turm und der Eremitage-Höhle auf der nordwestlichen Seite des betreffenden Geländes.

 

Am 17. und 18. März dieses Jahres war ich in diesem Stollen ( Mit Erlaubnis!) und nicht allein! Am 17. war das Wetter ungünstig - keine Sonne. Am 18. war das Wetter perfekt. Als Zielobjekt hatte ich auf der Stufe in der Apsis einen Holzleuchter mit einer roten Kugel platziert. Sie kam dabei zur gut Geltung.

 

In den Vogesen bei Saverne existiert nach meiner Kenntnis die einzige vergleichbare Anlage mit dem Namen "St. Michel", bei der sogar eine kleine Kapelle daneben gebaut wurde. Die Anlage ist der halberstädter Anlage sehr ähnlich im Aufbau und Maßen und damit sind beide einzig hier in Mitteleuropa. Die Anlage dort wird den Kelten zugeschrieben. Sie besteht ebenfalls aus einer runden Steinbank mit 4,40 m Durchmesser. Darunter ist ebenfalls einer Höhle und dort eine "Scheingrablege". Durch ein Fenster in der seitlichen Höhlenwand scheinen genau zur Sommersonnenwende die letzten Lichtstrahlen genau auf den Kopf der Grablege.  Die Kreisbank wird dort "Hexenschule" genannt. Zusätzlich existiert dort noch der Kindlesbronn, aus dem die Störche die Babys für den Elsass abholen und auf einer größeren Felsen-Ebene sind unerklärbare Stampflöcher. Bei der Christianisierung wurde dort ganz in der Nähe dieses umfassenden Kultplatzes eine Kapelle des heiligen Michael, des ältesten und stärksten Schutzheiligen gebaut. Sicherlich wurde dann auch erst der Steinring als Treffpunkt der Hexen bezeichnet. So ist das Objekt heute als der Hexenring bei St. Michel, Saverne bekannt.