Die kleine Roßtrappe und der Osterstein

 

 

Die Kleine Roßtrappe ist heute ein fast vergessener, kleiner Felsen. Er befindet sich östlich des Regensteins bei den vielen Felsnadeln und Kuppen, die etwas an die Bastei erinnern. Ab 1970 wurde unter dieser nach Norden steil abfallenden Felsen ein umfangreiches Stollensystem für die Volksarmee ausgebaut. Begonnen wurde es schon unter der Nazi-Herrschaft ab Februar 1945. Dort sollten Steuersysteme für die V2 gebaut werden. Nach dem Krieg wurden die Stollen etwa ab 1950 verschlossen und zur Einlagerung von Material an Betriebe vermietet. Beim Umbau und der Vergrößerung zum Armeeobjekt wurde das gesamte Gelände eingezäunt. Viele Felsen waren danach nicht mehr begehbar. Da man jegliche Einsicht von oben verwehren wollte, war das alles Sperrgebiet ohne jeglichen  Zutritt. Nach der Übernahme des Objektes durch die Bundeswehr änderte sich die Nutzung, aber das Gelände blieb in voller Größe gesperrt und wurde mit einem neuen Zaun versehen.

Durch diese Tatsache sind viele Felsen mit sehr interessanten Namen für uns nicht erreichbar. Ich habe speziell nach dem Osterstein und der kleine Roßtrappe gesucht und jetzt beide gefunden. Sie befinden sich beide im Sperrbereich und sind nur von außen sichtbar, allerdings heute  bei den Bürgern der Stadt Blankenburg kaum noch bekannt. Man erreicht den letzten Punkt davor, wenn man über die B6  in Richtung Raubgrafentunnel geht und an der Waldkante gleich schräg nach Osten abbiegt und am Objektzaun entlang geht bis zur Steilkante an der Nordseite der Felsen. Dort sind mehrere Felsnnasen. Auf der abgebildeten findet man ein Kreuz das genau in die 4 Himmelsrichtungen zeigt. Von dort aus sieht man den Hoppelberg bei 48°, das bedeutet, dass die Sonne zur Sommersonnenwende von hier aus gesehen genau in der Kimme des Berges aufgeht.

Auf der echten kleinen Roßtrappe sind 4 Hufmale eingemeißelt. Das ober und untere bilden die Nord/Süd-Achse, das rechte und linke die Ost/West-Achse und die Schräglage weist genau zum genannten Sonnenauf-gang bei 48° zur Sommersonnewende.

Den "neuere" Osterstein findet man fast direkt neben dem Objekttor an der Straße, der echte wurde beim Bau der Eisenbahn Richtung Halberstadt abgetragen.. Links daneben im Wald ist ein hoher Felsenstreifen mit einer separaten Felsennadel daneben. Wegen seiner Ähnlichkeit mit der Insel Helgoland mit seiner "Langen Anna" wird der Felsenzug heute "Helgolandfelsen" genannt.