Kalendersteine, ev. auch Näpfchensteine genannt

 

 

Kalendersteine, eventuell auch Näpfchensteine genannt:

Als Kalendersteine bezeichne ich alte Steinmale, an oder mit denen man aus dem Stand der Sonne zum Sonnenaufgang oder Sonnenunterganges den Tag im kultischen Jahr erkennen konnte. Durch die Ver-knüpfung der Läufe von Sonne und Mond, die ja beide differieren und sich zu bestimmten Jahren auch überschneiden, lässt sich sehr genau ein "Datum" feststellen. Durch diese Betrachtung dieser Zyklen wurden die wichtigen Kultfeste unserer Vorfahren auf die richtigen Termine gelegt und waren für alle verbindlich. Wir waren alle sehr erstaunt, auch die Experten, als die "Himmelsscheibe von Nebra" gefun-den wurde. Nur wenige konnten sich dieses Wissen in der damaligen Zeit erklären. Es war aber schon vorhanden. Je mehr ich jetzt nach kalenderträchtigen, alten Markierungen suche, um so mehr finde ich!

 

Kleine Sonnenlaufinformation für absolute Neueinsteiger in diesem Thema: bitte diese Zeile anklicken 

 

Folgende Kalendersteine in unserer Region habe ich bisher gefunden, aber ich vermute, es sind noch weit mehr: 

Der Kalenderstein auf dem Königstein bei Westerhausen.

Der Kalenderstein / die Kuckucksklippe bei Westerhausen.

Der Kalenderstein auf dem Mittelstein der Teufelsmauer.

Der Kalenderstein am Hamburger Wappen.

Der Kalender- / Symbolstein bei dem Tyrsteinstein im Osterholz.

Der Symbolstein / Näpfchenstein auf dem Scharfenberg bei Westerhausen. 

Die Ulenburg, ebenfalls im Osterholz bei Derenburg.

Der Glockenstein bei Thale

Der Kalenderstein bei Wolfshagen (bei Goslar)

Der Symbolstein auf der Roßtrappe bei Thale

Die Burgberge der Harzburg

Diese Kalendersteine, wie ich sie nenne,  sind anders, als die im Text erläuterten Bielsteine. Es sind oft Steinrücken, Findlinge oder Steinbrocken, die durch manuelle Tätigkeit verändert wurden. Man hat hier Bohrungen oder Mulden angebracht oder es wurden Kerben in den Fels geschlagen, um dann Visurlinien zu erhalten. Die Art der Markierungen hing von der jeweiligen Härte des Gesteins ab. Die hier benutzten "Näpfchen" sind fast alle nur horizontal angebracht.

Den ersten "Kalenderstein" bekam ich in Wolfshagen bei Goslar gezeigt, als ein absolute Rarität hier im oder am Harz. Er besteht aus Diabas, in ihn wurden tiefe Kerben geschlagen.

Inzwischen lernte ich Herrn W. Knaus, den Schweizer Experten auf diesem Gebiet kennen. Er präsentierte uns sein Wissen im Gebiet der Externsteine. Jetzt sind mir die Kriterien besser bekannt und ich erkenne diese Objekte besser. Es gibt auch in unserer Region einige Kalendersteine. Leider wurden im 18. Jhdt. viele Felsen zerschlagen und damit möglicherweise auch solche Objekte. Trotzdem sind noch einige erhalten geblieben, sie sind allerdings oft stark verwittert. Die Kritiker sagen, auf jedem Fels gibt es Löcher - stimmt! Wenn aber diese Löcher ganz bestimmte Richtungen und Winkeln zugeordnet werden können, dann wird es schon seltsam. Ich habe mir folgende Arbeits-Methode angewöhnt:

Wenn mir ein Fels verdächtig ist, markiere ich mit Murmeln o. Ä. und farbiger Schnur diese Punkte oder Näpfchen und lege Linien. Diese kontrolliere ich danach mit einem Kompass. Dann vergleiche ich die Richtungen mit den Gradzahlen des Kompasses. Fast immer finde ich dann meist einige, sehr ähnlich aussehende Markierungen, die winkelmäßig im Zusammenhang stehen. Fast immer sind es Sonnenauf- oder Untergangspunkte. Diese Ergebnisse halte ich dann per Foto fest. Die Belegfotos mit dem Sonnenstand selber sind heute fast alle unmöglich, da die gesamte Region stark aufgeforstet wurde.